Das heilpädagogische Zentrum ist in den 60er Jahren aus der Not und dem Bedürfnis einiger Eltern behinderter Kinder heraus entstanden, die damals in einem kleinen Gruppenraum anfingen, ihre Sprösslinge gesondert zu unterrichten und zu fördern. Daraus entwickelte sich dann mehr, bis heute schließlich Menschen mit unterschiedlichen geistigen und körperlichen Behinderungen aller Alterstufen hier ein Zuhause bzw. eine Lern- oder Arbeitsstätte gefunden haben.
Die beiden Sozialpädagogen Manuela Böhm und Karlheinz Wagner erklärten uns zunächst den geschichtlichen, organisatorischen sowie finanziellen Hintergrund und führten uns anschließend in zwei Gruppen durch die Werkstätten und Gruppenräume. In verschiedenen Kursen lernen die Beschäftigten je nach ihren Fähigkeiten zu etikettieren, Metall zu bearbeiten, an Maschinen zu arbeiten oder Wachskerzen zu gießen. Neben Aufträgen für größere Firmen wie BHS oder Conrad fertigen die Menschen auch eigene Produkte wie Anzündhölzer oder Metallvögel, die erworben werden können. Die Entlohnung der Mitarbeiter ist dabei gestaffelt nach ihren Leistungsfähigkeiten.
Bei dem Rundgang durch die verschiedenen Werkstätten konnte man gut erkennen, dass die Beschäftigten viel Spaß und Freude an ihrer Arbeit haben. Herr Wagner meinte, dass einige Arbeiter am liebsten 24 Stunden am Tag 365 Tage im Jahr hier arbeiten würden. Auch die Aufgeschlossenheit steckte uns an und ermunterte den einen oder anderen zum Mitmachen.
Alles in allem war der Besuch des HPZ für alle eine Bereicherung und viele haben neue Einblicke in ein Leben mit Behinderung bekommen. So mancher denkt vielleicht sogar über den Beruf „Heilerziehungspfleger“ nach…

Klassen M10a/b