Osman Citir, selbst Sohn einer türkischen Gastarbeiterfamilie mit langem Weg über Hauptschulabschluss, mittlere Reife und Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bis hin zum erfolgreichen Buchautor und Jugendcoach, inspirierte hunderte Jugendliche aus der Stadt Weiden und dem Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab mit der Schilderung seiner eigenen Biografie. Gestartet als Kind türkischer Migranten, gezeichnet durch eine schwere Krankheit in der Familie und geprägt durch die inneren und äußeren Kämpfe des Erwachsenwerdens, schilderte er eindrucksvoll die schmale Gratwanderung zwischen kultureller Aneignung, dem Finden der eigenen Identität und dem unbedingten Ehrgeiz „etwas zu reißen“.

Die Schülerschaft des Landkreises und der Stadt Weiden ist bunt, vielfältig und geprägt von verschiedensten Lebensentwürfen und Visionen der eigenen Zukunft. Dies wurde nicht nur beim Hauptvortrag von Citir deutlich, sondern auch in den sich anschließenden, vertiefenden Workshops. Bei Themen wie Hate Speech, Rassismus und Meinungsfreiheit konnten sich die Schülerinnen und Schüler im kleinen Kreis mit den Referenten aus Schule und Gesellschaft über eigene Erfahrungen austauschen und Lösungswege für gesamtgesellschaftliche Probleme finden. Zusammengefasst mit einem Zitat von Ernst Ferstl: „Was einen Menschen tief berührt, führt unweigerlich zu ungeahnten Höhenflügen.“ Eben dies war in den Gesprächen, in der Begegnung, eben im gesellschaftlichen Miteinander klar zu spüren – ein Beispiel für einen Leuchtturm der Demokratie in teils stürmischen Zeiten.