Nachdem das Thema „Datensensibilität“ gerade jetzt mit der neuen Datenschutzgrundverordnung (kurz DSGVO) immer mehr Brisanz erlangte, hat sich die Schulleitung der Mittelschule Vohenstrauß dazu entschlossen, Birgit Zwicknagel – Initiatorin des Vereins „Computermäuse Stamsried“ und Referentin für „Clever ins Netz“ – an die Schule zu holen. Ziel hierbei war es, vor allem die Jugendlichen in den 7. und 8. Jahrgangsstufen für dieses sehr aktuelle Thema zu sensibilisieren.

Die Referentin informierte die Schüler u.a. darüber, wie man mit seinen eigenen Daten im Netz sensibler umgeht. Dazu gehören Name, Adresse, Telefonnummern, Urlaubsdaten und natürlich private Fotos. Sie wies darauf hin, dass diese Daten problemlos von Fremden ausgelesen und für – teils auch kriminelle Zwecke – missbraucht werden könnten. Vor allem die Mädchen ermahnte Sie, niemals fremden Kontakten diese Daten leichtfertig zu überlassen oder sich sogar auf „Blind Dates“ einzulassen. Auch freizügige Fotos gehörten nichts ins Netz oder an sog. „Freunde“ verschickt. Schließlich wisse man nie, wer sich tatsächlich hinter dem netten Jungenprofil verberge.
Das Thema Mobbing und die oft nicht abzusehenden Folgen bei den Opfern hinterließ Betroffenheit bei den Schülern. Zwicknagel riet vor allem zum couragierten Verhalten, wenn man bemerkt, dass Mitschüler Opfer sind. Und die Opfer sollten sich unbedingt Hilfe holen. Schweigen sei immer die schlechteste Lösung.
„Nicht alles im Netz ist echt“, damit riet Zwicknagel, sich mehr Informationskompetenz anzueignen. „Heutzutage glauben wir alles, was im Netz steht“, so Zwicknagel weiter, „und was noch schlimmer ist, wir verbreiten diese Fakes auch noch arglos weiter“. Man solle sich informieren, ob die Quelle der Nachricht seriös sein, wie aktuell die Meldung ist und ob Texte oder Bilder schon woanders verwendet wurden. Auch das sog. Hate-Speech sprach Zwicknagel an und dass wir unbedingt wieder mehr Respekt im Netz zeigen sollten. „Hass ist keine Meinung, und das Netz kein rechtsfreier Raum“, so Zwicknagel. Zu guter Letzt ging es noch um das Thema „Onlinespielsucht und Mediensucht“. Zocken mache Spaß und auch die sozialen Netzwerke haben ihre Berechtigung, doch wenn man die Zeiten am Ende nicht mehr unter Kontrolle hat, beginnt Suchtverhalten. Wir werden Sklave unserer Medien. Viele Schüler erkannten sich in den Beispielen, die Zwicknagel anführte, wieder.
Nach 3 Schulstunden Aufklärung verbunden mit vielen Tipps und Hinweisen, was man ändern könne oder müsse, verließen die Schüler mit einer „Hilfe-Notruf-Nummer“ teilweise sehr nachdenklich den Raum. Zwicknagel ist sicher, dass der eine oder andere Schüler noch am selben Nachmittag seine Einstellung in seinen Profilen überprüfen wird.